Der richtige Zeitpunkt sich Hilfe zu suchen ist aus therapeutischer Sicht sicherlich dann, wenn immer häufiger Situationen auftreten in denen Hilflosigkeit und Verzweiflung dominieren

 

Die Anlässe eine Psychotherapie für das eigene Kind oder für sich selbst als jugendlicher Mensch oder junger Erwachsener in Erwägung zu ziehen sind vielfältig. Es kann sein, dass es Probleme in Kindergarten, Schule, Ausbildungsstelle gibt, auch wenn im häuslichen Umfeld alles zu klappen scheint. Es kann aber genauso umgekehrt sein, nach Außen funktioniert alles Bestens, aber im privaten Bereich eskaliert es. Es können belastende Ereignisse sein wie ein Unfall, ein Verbrechen, ein Todesfall (auch der eines geliebten Haustieres), Mobbing, die einen Menschen in seinen seelischen Widerstandsfähigkeiten (Resilienz) an den Rand des Möglichen bringen. Eine seelische Erkrankung kann ‚leise‘ sein in Form von Angst, Panik, Rückzug, Depression, oder erschreckend laut in Wutausbrüchen, körperlicher Unruhe, Gewalt an anderen oder sich selbst. Der richtige Zeitpunkt sich Hilfe zu suchen ist eher früher als spät sinnvoll. Aus therapeutischer Sicht sicherlich dann, wenn immer häufiger Situationen auftreten in denen Hilflosigkeit und Verzweiflung dominieren. Wenn man sich z. B. als Eltern dem Kind oder Jugendlichen gegenüber so verhält, wie man eigentlich nie sein wollte. Die dringende Empfehlung des behandelnden Arztes oder von Erziehern/Lehrern oder anderen Außenstehenden machen darauf aufmerksam, dass etwas schief läuft, was erzieherisch nicht mehr lösbar ist.


Wann kann es sinnvoll sein einen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zu konsultieren?

  • Auffallend aggressives Verhalten, Wut- und Gewaltausbrüche
  • starke körperliche Unruhe (ADHS)
  • häufige kleinere Unfälle und Verletzungen
  • Selbstverletzendes Verhalten (z.B. Nägelkauen, sich beißen, Haare ausreißen, Ritzen)
  • Stehlen und Lügen
  • Konzentrationsprobleme (ADS) – und Lernstörungen
  • Kontaktstörungen und ausgeprägte Beziehungskonflikte mit Gleichaltrigen
  • Anhaltende Traurigkeitsgefühle und Antriebslosigkeit, häufiges Weinen
  • Selbsttötungsgedanken
  • Zwangsgedanken, Zwangshandlungen oder Tics
  • Gesteigerte Ängste, Phobien, Trennungsängste
  • Schulverweigerung, Schulangst, Schule schwänzen
  • traumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Körperliche Erkrankungen wie Asthma und Neurodermitis, bei denen seelische Faktoren mitbeteiligt sein können
  • Körperliche Beschwerden ohne medizinischen Befund, z.B. häufige Kopf- und Bauchschmerzen
  • Einnässen und Einkoten
  • Schlafstörungen, Alpträume, Nachtschreck, nicht alleine schlafen können
  • Essstörungen

Wann kann eine Säuglings-/Kleinkind-Elternpsychotherapie angeraten sein?

  • Häufiges Weinen oder Schreien
  • Fütterungsprobleme
  • Einschlaf-Durchschlafstörungen
  • Körperliche Abwehrbewegungen
  • Nörgeln, Fordern von Aufmerksamkeit
  • überstarke Trotzphase und/oder anklammerndes Verhalten
  • Trennungsängste im Kindergarten oder Tagesmutter